1. Eingewöhnung
Die Gestaltung der Eingewöhnungsphase ist für den Einstieg in den U3 Bereich und für die Loslösung von vertrauten Personen von besonderer Bedeutung. Diese Zeit wird individuell gestaltet. Unser Ziel ist es, eine stabile Beziehung zur päd. Kraft in der Gruppe aufzubauen, die die Bezugsperson des Kindes sein soll. Dabei ist es uns wichtig, dass das Kind das Tempo und die Art und Weise des Beziehungsaufbaues selbst bestimmt. Wir legen die „Bezugsfachkräfte“ bewusst vorher nicht fest, damit das Kind die Möglichkeit hat, sich seine Bezugsperson auszusuchen.
Umsetzung:
- Stundenweiser Kindergartenbesuch mit den Eltern/Elternteil. Eingewöhnung in Anlehnung nach
dem Berliner Modell - Langsame Loslösung von den Eltern/Elternteil
- Kinder können Vertrautes von zu Hause mitbringen
- ggf. Rituale bei der Begrüßung und Verabschiedung des Kindes aufbauen und einhalten
- Gespräche mit den Eltern zum Austausch der individuellen Bedürfnisse
- Weitergabe von Fragebögen zu Gewohnheiten, Gesundheitsfragen, Besonderheiten…
Wir werden uns so viel Zeit für diese Phase nehmen, wie das Kind braucht.
2. Pädagogischer Alltag / Tagesablauf
Wir sehen es als unsere Aufgabe an, einen flexiblen Tagesablauf bei den jüngeren Kindern zu gestalten. Er orientiert sich an ihren Bedürfnissen, Interessen und Situationen. Die Kinder brauchen einerseits klare Strukturen, die wir ihnen über unser Raumkonzept
anbieten, andererseits auch feste Regeln und Abläufe, die sich täglich wiederholen. Das schafft Halt und gibt ihnen Sicherheit. So kann sich eine Orientierung entfalten und eine Vertrautheit langsam entwickeln. Der normale Alltag für unsere Kleinsten bedeutet ständige Herausforderungen, die nicht zu unterschätzen sind:
Eckpunkte: (Rituale und Regeln)
- Begrüßungsritual
- Verabschiedungsritual
- Regeln für Mahlzeiten
- Vorgehensweise bei pflegerischen Tätigkeiten
- Einschlafrituale
Flexible Spielphase:
- freie Bereichswahl im Gruppenraum
- freie Materialauswahl ( im Bereich der Materialien für jüngere Kinder)
- Selbstbestimmte Spieldauer
- freie Spielpartnerwahl (je nach Entwicklungsstand)
- Möglichkeit der Experimentierfreudigkeit
- Möglichkeit des Forschens
- Nutzung der angebotenen Umgebung
- freie Wahl von Impulsen und Angeboten der Erzieherinnen
3. Bildung, BINDUNG und Erziehung
Das Kind wird als Akteur seiner Entwicklung angesehen. Die frühkindliche Entwicklung ist in erster Linie Selbstbildung durch das Spiel. Die Kinder entwickeln und konstruieren die Strukturen, mit denen Sie die Umwelt erfassen, aus den eigenen Erfahrungen heraus. Dazu stellt die Erzieherin den pädagogischen Rahmen. Sie assistiert mit ihrem Wissen und ihren Erfahrungen, sie unterstützt das Kind und begleitet es. Man sollte in dieser Altersgruppe keine unangemessen hohen Erwartungen haben. In dieser Gruppenform liegt der Schwerpunkt in der Bindung und Beziehung und ist von herausragender Bedeutung für die kindliche Entwicklung. Sie sind Grundlage, damit sich Kinder positiv entwickeln können. Je sicherer ein Kind gebunden ist, umso freier und selbstbewusster kann es explorieren. Viele kleine Schritte und Momente im Alltag ermöglichen den Kindern nachhaltig und wirksam zukünftig handeln zu können.
4. Ernährung und Pflege
Mahlzeiten:
Die Mahlzeiten richten sich nach den individuellen Bedürfnissen der Kinder. Kleine Kinder werden ggfs. gefüttert. Mit zunehmendem Alter lernen sie, selbstständig zu essen. Es wird auf eine ausgewogene Ernährung geachtet. Das Frühstück bringen die Kinder von zu Hause mit. Das Mittagessen wird geliefert und von uns entgegart. Bei den Mahlzeiten ist es uns wichtig, dass die Kinder Freude am Essen haben. Wir setzen das Vertrauen in sie, dass sie selbst spüren und wissen, wann sie hungrig sind und wann sie satt sind.
Ruhephasen:
Die Kinder brauchen nach einer Zeit der Bewegung und des Spielens Ruhephasen, um wieder neue Kräfte zu sammeln. Dazu stehen Rückzugsmöglichkeiten zum Entspannen und Schlafen nach Bedarf flexibel zur Verfügung. Meist ist in der Mittagszeit eine Phase für Ruhe und Schlafen notwendig. Es werden jedoch die individuellen Bedürfnisse der Kinder beachtet. Kinder können gut einschlafen, wenn sie sich in einer vertrauten und gemütlichen Atmosphäre gut aufgehoben fühlen. Dazu gehört, dass sie eine liebevolle Zuwendung erfahren und ihnen etwas Vertrautes (Kuscheltier, Schnuller…) das Einschlafen erleichtert.
Sauberkeitserziehung:
Ein wichtiger Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit ist die sorgfältige Körperpflege, die wir einfühlsam gestalten. Beim Wickeln der Kinder entsteht in der Regel die Situation, in der sich die Erzieherin sehr persönlich um ein Kind kümmert. Die Erzieherin, die den Bezug zum Kind aufbaut, übernimmt in der Regel dann auch überwiegend das Wickeln und die Körperpflege. Wir führen Wickelprotokolle, wo Sie nachvollziehen können, wann und wie oft Ihr Kind gewickelt wurde.
Dazu gehört:
- Wickeln ggfs. Gang zur Toilette begleiten
- Bei Bedarf baden oder duschen
- Eincremen ( Sonnencreme, Wundcreme: keine verschreibungs-, und apothekenpflichtige
Salben) - Waschen von Gesicht und Händen
Kinder werden nicht zu Persönlichkeiten,
sie sind schon welche!
5. Erziehungspartnerschaft
Vertrauen, ein respektvoller Umgang, sowie ein offener Austausch zwischen den Angehörigen der Kinder und den Gruppenfachkräfte betrachten wir als Grundbasis für eine gute intensive Zusammenarbeit zum Wohle Ihrer Kinder. Da uns Kinder in dieser Altersgruppe oft noch nicht sprachlich ihr Befinden oder Bedürfnisse mitteilen können, ist es wichtig, dass uns die bisherige Familien- und Lebenssituation Ihres Kindes hinreichend bekannt ist. Unterstützend bitten wir Sie, unseren Elternfragebogen auszufüllen. Je jünger die von uns zu betreuenden Kinder sind, desto notwendiger sind „Tür- und Angelgespräche“, bei denen in den Bring- und Abholsituationen kurz wesentliche Informationen bzw. Rückmeldungen von seiten der Eltern und dem pädagogischen Personal ausgetauscht werden.
Wir arbeiten familienergänzend, nicht familienersetzend.
6. Rolle der Erzieher/in
Es ist uns wichtig, die Rolle der Erzieher/In an dieser Stelle noch einmal besonders hervorzuheben. Die fachliche und persönliche Kompetenz machen das professionelle Verhalten aus. Die Erzieher/In hat die Aufgabe, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich die Kinder wohl fühlen und sich gefahrlos bewegen können. Sie baut Bindung zum Kind/Kinder auf, sie leistet vom ersten Tag an intensive Beziehungsarbeit. Sie ist ein liebevoller Ansprechpartner und begegnet den Kindern mit Respekt und Wertschätzung, damit sich ein Vertrauensverhältnis aufbauen kann.
Um die Kinder individuell ermutigen und fördern zu können, bedarf es einer gezielten Beobachtung. Aus den gewonnenen Erkenntnissen besteht für die Erzieherin die Aufgabe, den geeigneten Rahmen zur Entfaltung der Selbstbildungspotentiale zu bieten, d.h. den Kindern Raum, Zeit und Material zur Verfügung zu stellen, damit sie ihren derzeitigen Bedürfnissen entsprechend selbstständig üben, lernen, ausprobieren, forschen und erkunden können.
7. Wechsel in die Regelgruppe
Der Wechsel in eine Regelgruppe erfolgt grundsätzlich immer zum 1.8. des Jahres, nach den aktuellen Sommerferien. Die Erfahrungen der letzten Jahre hat gezeigt, dass der Wechsel in die Gruppe der 2 -6 jährigen Kinder einfacher ist, wenn die Kinder 2 Jahre sind. Es ist uns sehr wichtig, dass ein sachter Übergang in den Regelgruppen stattfindet. Unsere Kleinen haben bereits ab Frühjahr die Möglichkeit in den Regelgruppen zu hospitieren ( mit ihren Bezugspersonen) und alle Abläufe kennenzulernen. Sie können uns vertrauen, dass wir die ideale Gruppe (unter Beachtung der jeweiligen Gruppenzusammensetzung) für Ihr Kind aussuchen. Unsere Gruppe mit der Gruppenform II, besteht aus Kindern im Alter von 4 Monate bis 2 – 3 Jahren. Es ist unsere Familiengruppe. Alle Kinder starten sehr jung und gewöhnen sich so an die Betreuung mit den neuen Bezugspersonen. Das fördert die sozialen und emotionalen Kompetenzen unserer Kinder.
Sollten Sie noch Fragen haben, wenden Sie sich an Ihre Gruppenleitung oder Leitung. Wir stehen Ihnen jederzeit zur Verfügung.
8. Notgruppen und deren Personal
Wie bereits in Ihren Verträgen steht:
Ob eine Notgruppe geöffnet wird, hängt von der Anmeldezahl und der Zustimmung des Trägers ab. Notgruppen müssen nicht zwingend in der eigenen Einrichtung angeboten werden, sondern können auch in anderen städt. Einrichtungen stattfinden. Im Laufe eines Kindergartenjahres werden immer wieder Notgruppen angeboten (evtl. Brückentage/ oder andere Besonderheiten, die rechtzeitig bekannt gegeben werden.) Wenn wir geplant Notgruppen (Anmeldung erforderlich) anbieten, sind Bezugspersonen Ihrer Kinder (U3) vor Ort, dann kann Ihr Kind selbstverständlich aufgenommen werden. Sollte allerdings kurzfristig, wegen Krankheit und personellen Ausfällen, keine Bezugsperson zur Verfügung stehen, wird es für U3 Kinder keine Notgruppe geben.
Für U3 Kinder bieten wir generell keine Notbetreuung in anderen Einrichtungen an.
Ich glaube daran, dass das größte Geschenk, das ich von jemandem empfangen kann, ist, gesehen, gehört und berührt zu werden!
Das größte Geschenk, das ich geben kann, ist, den anderen zu sehen, zu hören, zu verstehen und berühren.
Wenn dies geschieht, entsteht KONTAKT.
(Verfasser unbekannt)